eiss
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Praefatio in Libros Revolutionum: des Nikolaus Copernicus’ Vorrede zu den Büchern der Umläufe. An den ehrwürdigsten Herrn, Papst Paul III, des Nikolaus Copernicus’ Vorrede zu den Büchern der UmläufeMehr
Praefatio in Libros Revolutionum: des Nikolaus Copernicus’ Vorrede zu den Büchern der Umläufe.
An den ehrwürdigsten Herrn,
Papst Paul III,
des Nikolaus Copernicus’ Vorrede zu den
Büchern der Umläufe
eiss
Urakami 9. August 1947, 11:02 Uhr
500 Jahre nach dem Aufbruch in die Moderne sind die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki das sichtbare Zeichen vor den Augen der Welt, dass wir über Instrumente verfügen, uns selbst zu vernichten. Noah oder Sodom und Gomorrha sind Gottes Ratschluss, aber Hiroshima und Nagasaki?
Das humanistische Ich beginnt in Dantes „göttlicher Komödie“ mit einem Abstieg in die …Mehr
Urakami 9. August 1947, 11:02 Uhr

500 Jahre nach dem Aufbruch in die Moderne sind die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki das sichtbare Zeichen vor den Augen der Welt, dass wir über Instrumente verfügen, uns selbst zu vernichten. Noah oder Sodom und Gomorrha sind Gottes Ratschluss, aber Hiroshima und Nagasaki?

Das humanistische Ich beginnt in Dantes „göttlicher Komödie“ mit einem Abstieg in die Unterwelt der Kreise der Hölle, 500 Jahre später krönen wir unsere Emanzipation von den überkommenen Vorstellung einer alten Zeit damit, dass wir selbst uns die Hölle sein können. Wir selbst können uns zur Apokalypse werden.

Die Atompilze über Hiroshima und Nagasaki sind das sichtbare Zeichen an der Wand (unserer Zeit), dass wir ein Menschheitshaus haben – im Negativen, in der Selbstzerstörung. Ob wir auch ein Menschheitshaus haben im Positiven, darüber will Laudato si das Gespräch führen.
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500 Jahre nach dem Aufbruch in die Moderne sind die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki das sichtbare Zeichen vor den Augen der Welt, dass wir über Instrumente verfügen, uns selbst zu vernichten. Noah oder Sodom und Gomorrha sind Gottes Ratschluss, aber Hiroshima und Nagasaki?
eiss
Liebe Elisabeth,
habe mir den Link über die Messe aller Zeiten durchgelesen.
Das ist ein wehmütiger Text, wenn man das Datum des Schreibens mit bedenkt. Ich versuche mir vorzustellen, was der Apostel Jakobus in der heiligen Messe von heute noch wiedererkennen würde. Seine Antwort auf das Aggiornamento der jungen Kirche auf dem Weg in die griechisch-römische Globalkultur ist ja bezeichnend, vielleicht …Mehr
Liebe Elisabeth,

habe mir den Link über die Messe aller Zeiten durchgelesen.

Das ist ein wehmütiger Text, wenn man das Datum des Schreibens mit bedenkt. Ich versuche mir vorzustellen, was der Apostel Jakobus in der heiligen Messe von heute noch wiedererkennen würde. Seine Antwort auf das Aggiornamento der jungen Kirche auf dem Weg in die griechisch-römische Globalkultur ist ja bezeichnend, vielleicht ein wenig resignativ (wenigstens drei Gebote wollen wir als Heidenchristen noch achten), aber setzend auf die Kraft der Liturgie, die für Jakobus noch ganz selbstverständlich im Wortgottesdienst der Synagoge (seit den Tagen des Mose) zu finden ist. Das ist auch ein Satz, der zu LUMEN FIDEI passt und im Spannungsverhältnis zu EVANGELII GAUDIUM steht. Auch wir werden wohl verkünden, dass wir wenigstens einige Gebote noch halten wollen, um uns dann, nur wenige Generationen später, nicht einmal mehr erinnern zu können, welche Gebote es denn waren.

Zweiter Gedanke: Wenn die Reformation keine Reform einer kranken Kirche ist, sondern eine RE-AKTION auf die plötzliche Modernität der humanistischen Renaissance-Päpste, dann schließt sich 500 Jahre später der Kreis. Die Jesuiten haben ihren Auftrag erfüllt, weil es keine spezifischen protestantischen Auffassungen mehr gibt, die nicht auch oder schlimmer in der katholischen Kirche zu finden wären. Und die Reformation war immer auch Staats-, Landes- und Nationalkirche, steht am Beginn des Aufstiegs der Nationalstaaten und der damit verbundenen Kriege. 500 Jahre später stehen wir am Ende der europäischen Nationalstaaten, denn entweder finden diese „Kleinstaaten“ zu einem Europa zusammen oder sie werden in der globalisierten Welt nur als die Erinnerung an ein einstiges bedeutendes geistiges Zentrum bleiben. Wir stehen vor einer Entwicklung, die keinen Bedarf an nationalstaatlichen Kirchen mehr hat – und Europa: das kann nur die katholische Kirche. Die Rede von Papst Franziskus in Strassburg zielt darauf ab und auch Laudato si zielt dahin, die Trümmer der Moderne zwischen Aufklärung und Holocaust beiseite zu räumen und die Menschen da abzuholen, wo sie jetzt stehen. Wenn wir nicht im Neandertal-Museum in der Vitrine („von den Grabbeigaben der Neandertaler bis zu den Offenbarungsreligionen“) landen wollen, dann müssen wir schon den Weg Europas gehen, und Menschen des neuen Weges sind wir.

Dritter Gedanke: Die neue Sicht auf die Erde als einem von mehreren Planeten, die Sonne umkreisend, dezentriert den Menschen, und erschuf eine Vorstellungswelt unendlicher Ressourcen. Das Bild, wir hätten zuvor geglaubt, die Erde sei eine Scheibe, entsteht ja nicht nur als protestantische Propaganda gegen uns, sondern auch in Unterscheidung zu dem neuen „entgrenzten“ Weltbild. Entgrenzung ist bis heute, bis zum Sex and Drugs and Rock&Roll das kulturelle Muster. Laudato si richtet sich gegen diese Entgrenzung anhand ökologischer Argumentationsmuster, und zeigt Grenzen auf, und ist damit der mittelalterlichen Vorstellungswelt wieder näher. Das Christentum der Tradition ist ja selbst relativ jung und eine Antwort auf den reformatorischen Exodus, der aber zu Ende geht, den Reformation könnte sich ja nur noch von der Reformation reformieren. Auch hier ist die Erde eine Kugel und jeder Auszug wird irgend wann zum Einzug. Gruss
elisabethvonthüringen
@eiss:Und nach so und so vielen Jahrhunderten wird nach dem Ratschlusse Gottes die Kirche die Liturgie unserer heutigen Messe, höchstens mit einigen unwichtigen Änderungen, welche die entschwundenen Jahrhunderte kennzeichnen, wiederholen. Das "Amen" kommender Geschlechter, wird fortklingen als Echo des unsrigen.
eiss
2 weitere Kommentare von eiss
eiss
@Carlus
@Tina
Musste der Test hier neu hochladen, denn die Seite 8 wurde beim Hochladen durch die Seite 3 ersetzt. Jetzt vollständig und im A5-Format, so dass der Text als Doppelseite ausgedruckt werden kann.
eiss
Vor gut 500 Jahren ermöglichen katholische Männer, Gelehrte, Priester und Wissenschaftler eine neue Sicht auf die Erde und die Welt. Nikolaus Kopernikus ist einer von ihnen und er widmet in der Vorrede zu seinem Buch „Revolutionum – Umläufe“ (1543) seine Arbeit Papst Paul III.
Die neuen Ideen dieser Zeit lassen sich am weitesten als Emanzipation des Menschen von den überlieferten Denkvorstellungen …Mehr
Vor gut 500 Jahren ermöglichen katholische Männer, Gelehrte, Priester und Wissenschaftler eine neue Sicht auf die Erde und die Welt. Nikolaus Kopernikus ist einer von ihnen und er widmet in der Vorrede zu seinem Buch „Revolutionum – Umläufe“ (1543) seine Arbeit Papst Paul III.

Die neuen Ideen dieser Zeit lassen sich am weitesten als Emanzipation des Menschen von den überlieferten Denkvorstellungen und Lebensmustern beschreiben. Die Päpste der Renaissance sind Vorreiter und ihr Lebensstil ist so abschreckend, dass nördlich der Alpen sich eine Reaktion bildet, die sich selbst als Reformation bezeichnet, und in ihrem Ergebnis letztlich dafür sorgt, dass die Lebensmuster der Renaissance-Päpste demokratisiert und zum Muster für alle werden.

Dennoch geschieht in dieser Zeit auch Großes. In die Zeit des Pontifikates von Leo X. fällt der Beginn der Reformation, Kopernikus schreibt an seinen Nachfolger Paul III. Zwei grundlegende Schritte sehe ich in der Zeit des Pontifikates von Paul III (1534-1549): 1540 werden mit der Bulle „Regimini militantis ecclesiae“ die Jesuiten als gegenreformatorischer Kader in die Welt geschickt und 1545 öffnet das Konzil von Trient.

500 Jahre später sitzt mit Franziskus ein Jesuit auf dem Stuhl des Petrus. Und auch heute bleibt das Muster der Strategie von Paul III aktuell: Nach Außen muss das Wort Gottes in eine globalisierte Welt hineingetragen werden, nach Innen die Kirche durch eine Stärkung der Liturgie erneuert werden. Mit Laudato si liefert Franziskus einen Vorschlag für den ersten Schritt, die Akkommodation an die moderne nachchristliche Industriegesellschaft. Es fehlt der zweite Schritt, die innere Erneuerung der Kirche. Aber vielleicht ist das ja auch der tiefere Grund, dass wir bei genauerem Hinsehen zwei Personen im Weiß des Papstes in Rom sehen können. Im Grunde erinnert mich dieses Spannungsverhältnis an den Streit auf dem ersten Apostelkonzil zwischen dem Akkulturationsfanatiker Paulus, dem Zentristen Petrus und Jakobus, der auf die Bedeutung der Liturgie verweist (Apg 15, 21: „Denn Mose hat seit ältesten Zeiten in jeder Stadt seine Verkündiger, da er in den Synagogen an jedem Sabbat verlesen wird.“). Im Grunde scheint mir die Situation und Aufgabe heute ähnlich: modernistische Akkulturation gekoppelt mit einer konservativen Stärkung der Liturgie.

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